Am 15. Februar 2018 startete der von den Marvel Studios produzierte US-amerikanische Film „Black Panther“ in den deutschen Kinos und brach bald darauf Kinorekorde.
Der Science-Fiction-Actionfilm handelt von einem fiktiven Land in Afrika, genannt Wakanda, das von der Außenwelt abgeschirmt ist. Nach einem Meteoriteneinschlag wurde dort eine einmalige Rohstoffquelle entdeckt, das Vibranium, das es dem Land möglich machte, fortschrittliche Technologien zu entwickeln. Wakanda´s Bewohner konstruierten eine Tarnvorichtung, so dass sie vor der restlichen Welt unsichtbar blieben. Auch, um ihre hochtechnologischen Errungenschaften vor falschen Händen zu schützen, entschied sich das Land, die Wahrheit geheim zu halten und sich als armes Dritte-Welt-Land gegenüber der restlichen Welt zu tarnen.
Das Auffällige an dem Film: die Hauptdarsteller des Kinoerfolges sind alle schwarz.
Der Black Panther, auch genannt T´Chaka, ist König des Landes Wakanda. Nach seinem Tod wird sein Sohn T´Challa sein Nachfolger. Prinzessin Shuri, T´Challas´ Schwester, stattet ihren Bruder mit nützlichen Waffen aus. Sie entwickelt zum Beispiel spezielle Schuhe, die beim Laufen geräuschlos sind. Die Leibwache des Königs sind Frauen, ebenfalls mit dunkler Hautfarbe, Frauen mit Macht und Stärke, Kriegerinnen. Es sind Elitekämpferinnen, die den König beschützen, angeführt von Okoye, die den König auch in strategischen Fragen berät.
Black Panther ist eine Form des Afrofuturismus, bei dem unter Einbeziehung von Fantasy- und Science-Fiction-Elementen die aktuelle und historische Situation der schwarzen Bevölkerung thematisiert wird.
Dabei zeigt sich Afrika in einem Licht, wie wir es nicht kennen: unserer industrialisierten Welt technologisch überlegen. Nicht arm, nicht hilfsbedürftig, sondern hockentwickelt, fortschrittlich und mächtig. Dementsprechend strahlen die Darsteller Stärke, Stolz und Selbstbewusstsein aus. Florence Kasumba, Nebendarstellerin im Film „Black Panther“, verrät in einem Interview: “Das fiktive Wakanda ist für mich ein Beispiel, wie das Leben in Teilen Afrikas ohne Kolonialisierung hätte sein können.” Rollen werden vertauscht, das wird klar, als Prinzessin Shuri sich an einen CIA-Agenten wendet: „Schon wieder ein weißer Junge, den wir zusammenflicken müssen.“ Sämtliche Klisches werden auf den Kopf gestellt. Die Schwester des Königs wird als geniales Hichtech-Genie dargestellt und wird zum heimlichen Star unter den Zuschauern.
Der Film ist eine Chance für Afrikaner, sich mit ihrer Heimat anders zu identifizieren und eine andere Art der Aufmerksamkeit zu erhalten. Auf Twitter hinterließ der Google-Entwickler Sani Yusuf folgenden Kommentar: “,Black Panther’ beginnt mit einer Szene in einem Teil Nigerias, der ganz in der Nähe von der Gegend liegt, aus der ich stamme, in der Szene sprechen sie eine Sprache, die ich sofort verstand. Ein Marvel-Film hat eine Sprache, die ich verstehe! Ich fühlte mich, als könnte ich fliegen.” Schwarze Helden für ein schwarzes Publikum. Ausverkaufte Vorstellungen, „Black Panther“ wird zum Kultfilm. In den ersten beiden Wochen hat der Film weltweit 700 Millionen Dollar eingespielt. Somit ist „Black Panther“ zweifellos der erfolgreichste Marvel-Film und lässt Filme wie „Captain America“ und „Ironman“ hinter sich. Es wird der beste Februar-Kinostart aller Zeiten erzielt. Die Erwartungen der Produktionsfirma wurden weit übertroffen.
Auf den sozialen Netzwerken werden Fotos von Kinobesuchern gepostet, freudenstrahlend, teils in traditioneller afrikanischer Kleidung posierend vor dem Kinoplakat. „Ich habe mich noch nie so stolz gefühlt“ twittert eine Nigerianerin. Die Zuschauer bejubeln die schwarzen Superhelden und feiern das fortschrittliche afrikanische Land. Wakanda wird zur Inspiration für die schwarze Bevölkerung. Zu oft haben sich Afrikaner in der Rolle des armen oder bösen Charakters gesehen. Hier glänzen die dunkelhäutigen Darsteller als Helden und stehen im Zentrum des Geschehens. Daneben ist auch der Regisseur, Ryan Coogler, Afro-Amerikaner. „Black Panther“ ist ein Meilenstein, eine Zäsur in der Filmgeschichte. Einen Mainstream-Kinofilm mit schwarzen Darstellern hat es in dieser Form noch nie gegeben.
Vor mehr als 50 Jahren wurde der Schwarze Panther als Comicfigur erfunden und ist die heldenhaften Identifikationsfigur für die scharze Leserschaft. Nun wurde der dunkelhäutige Superman zum Kinohelden. Eine Entwicklung, so zeigt der große Erfolg des Filmes, die offenbar mehr als überfällig war.
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